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Plastik in den Ozeanen: Vom Süden bis über den Polarkreis entlang Norwegens Küste

Norwegen


Nach drei strapaziösen Tagen der Anreise erreichte ich am Morgen des vierten Tags meiner Norwegen-Reise Stavanger, eine Stadt mit rund 150.000 Einwohnern und das Zentrum der norwegischen Öl- und Gasindustrie. Die schöne Lage am Meer, das Stadtgebiet auf verschiedene Inseln verteilt, ließen mich nicht ahnen, dass Plastikmüll aus dem Meer hier ein ernstes Thema ist ...

Nach drei strapaziösen Tagen der Anreise mit dem Zug, dem Schiff und im Bus und zuletzt einer wenig erholsamen Nacht im Nachtzug von Oslo erreichte ich am Morgen des vierten Tags meiner Norwegen-Reise Stavanger, eine Stadt mit rund 150.000 Einwohnern und das Zentrum der norwegischen Öl- und Gasindustrie. Die schöne Lage am Meer, das Stadtgebiet auf verschiedene Inseln verteilt, ließen mich nicht ahnen, dass Plastikmüll aus dem Meer hier ein ernstes Thema ist.

Am Mittag hatte ich meinen ersten Interviewtermin mit Hogne, einem Mitglied von Clear Shores Stavanger, dem ich etwas nervös entgegensah. Doch bevor ich überhaupt eine Frage stellen konnte, wurde ich von ihm zu einer Aktion auf der Insel Engøy mitgenommen, einer von zahlreichen kleinen Inseln am Rande des Stadtgebiets. Hier wurde mir bewusst, dass das Problem der Vermüllung der Meere hier in Norwegen größer ist, als ich mir bisher vorgestellt hatte. Das größtenteils mit großen Steinen befestigte Ufer war mit angeschwemmten Plastikteilen vermüllt. Die nächsten zwei Stunden verbrachte ich mit einer Müllzange, Handschuhen, einer Warnweste und Müllsäcken bewaffnet. Ich kletterte und krabbelte zwischen den Steinen und im Gestrüpp und sammelte alles Mögliche, von typischen Einwegplastikartikeln und Verpackungen über Bojen und Netze, Haken und Leinen aus der Fischerei zu Alltagsgegenständen wie Schuhen, Werkzeug und einer Autobatterie. Obwohl ich mich mit dem Wissen von diesem Problem auf die Reise begeben hatte, war ich doch überrascht über die tatsächlichen Ausmaße hier mitten in Stavanger. Insgesamt kamen wir zu dritt auf 19 Säcke Müll, der, wie Hogne erzählte, zum Teil aus Großbritannien und Irland angespült wird. So richtig zufrieden war ich mit unserer Ausbeute nicht, gerne hätte ich noch weitergesammelt, aber das wäre einer Sisyphusarbeit gleichgekommen.

Mit diesem Erlebnis im Hinterkopf habe ich mich zum Rest meiner fünfwöchigen Reise zum Thema „Plastik in den Ozeanen“ aufgemacht. In dieser Zeit habe ich nicht nur mit Freiwilligenorganisationen gesprochen, die untereinander zum Teil sehr unterschiedliche Ideen verfolgen, um dem Problem von Plastik in den Ozeanen entgegenzuwirken, sondern auch mit Wissenschaftler*innen an Universitäten und Instituten im ganzen Land diskutiert, um mehr über das Problem und seine Auswirkungen auch aus deren Sicht zu erfahren.

Vier Wochen später, knapp 20 Breitengrade nördlicher von meinem Ausgangspunkt in Deutschland und um viele Erfahrungen reicher, saß ich nun in meinem Zelt zwischen Bergen in einer abgelegenen Bucht auf den Lofoten fest – der Winterfahrplan der Fähre machte mir einen Strich durch die Rechnung und verschob meine Rückkehr in die Zivilisation um zwei weitere Tage. In dieser Situation wurde mir bewusst, was für eine einmalige Gelegenheit ich durch die zis-Stiftung bekommen hatte, ein mir zuvor nicht bekanntes Land, seine Bewohner*innen und deren Kultur zu entdecken. Durch die Rahmenbedingungen des zis-Stipendiums gelang es mir, viel Neues zu meinem Reisethema und über Norwegen zu entdecken und zu erleben, mir zuvor unbekannte Menschen kennenzulernen und über meine eigenen Grenzen hinaus zu wachsen.


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