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Valencia interieur - Ein Einblick in das Leben von 11 Personen

Spanien


Andrea Schwabe reist 2005 für sechs Wochen nach Spanien, um dort das Zuhause von Menschen zu sehen. Ihr gelingt es, das Vertrauen der Spanier aus verschiedensten Milieus und Altersgruppen zu gewinnen, die sie zu sich einladen. Dort sucht sie nach den Spiegelungen der Menschen in ihren Wohnungen und das Gespräch darüber, warum die Wohnungen so sind wie sie sind.

Ich war knapp 18 und hatte zwei Bedürfnisse, die mich nicht in Ruhe ließen. Ich wollte die spanische Lebenskultur kennen lernen - und ich hatte Lust auf ein Abenteuer. So richtig wusste ich nicht, wie ich diese Bedürfnisse vereinigen konnte. Und selbst als klar was, dass meine Eltern meinen Freiheitssinn akzeptieren, gab es weitere Fragen: Wo wollte ich eigentlich hin? Was wollte ich dort machen? Wie sollte ich meine Reise finanzieren? Und ich erfuhr von zis und bewarb mich. Da ich mich sehr für Raumgestaltung interessiere, beschloss ich, mein Thema auf diesen Themenbereich zu konzentrieren und entschied mich für ein Projekt, bei dem ich die spanische Kultur durch ihre Menschen kennen lernen konnte: „Valencia-Interieur – Ein Einblick in das Leben von elf Personen“. Ich hatte vor, mir die Wohnungen von Menschen anzuschauen, dadurch mit ihnen in Kontakt zu treten und somit ihre ganz private, „kleine Welt“ kennen zu lernen.

Mit Zug, Mitfahrzentrale und viel Geduld kam ich mitten in der Nacht am Rande von Valencia an. Ich wusste nicht wo ich war, noch wo ich hin sollte, das einzige was ich hatte, war Telefonnummer und Adresse von meiner Kontaktperson, die ich über Internet kennen gelernt hatte: Sergi. Aber mit meinen erst kürzlich erworbenen und nur spärlich erprobten Spanisch-Kenntnissen konnte der Weg zu Sergi ja nur ein Desaster werden. Bei knapp unter 40 Grad um 1 Uhr nachts lief ich also samt Gepäck quer durch die Stadt, mich nur nach Himmelsrichtungen orientierend, nachdem ich den letzten Bus Richtung Zentrum verpasst hatte.

Aber auch diese Nacht ging vorüber und die Abenteuerlust war sowieso stärker als der Sinn nach Komfort und so verbrachte ich die folgenden sechs Wochen bei Sergi und seinem Mitbewohner Evarist. In dieser Zeit lernte ich, auf Menschen in der Straße ohne Hemmungen zuzugehen und von meinem Projekt zu begeistern, bei 40 Grad in der Wohnung ohne jeglichen Luftzug trotzdem gut zu schlafen, fand heraus, wie Kakerlaken aussehen, dass Spanier nachtaktive Wesen sind – und ganz nebenbei lernte ich noch, fließend spanisch zu sprechen.

Auch mein Projekt schritt gut voran. Ich traf mich mit Menschen verschiedenen Alters, die mich in ihre Wohnung einluden, schaute mir an, wie diese wohnen, redete mit ihnen über ihr Leben, ihre Wünsche und Ziele, ihre Wohnungseinrichtung und was diese mit ihrer Vergangenheit zu tun hat. Ich erfuhr, was die Wohnung von einem Menschen preisgibt, was spanische Wohnungen so luftig macht, was eine finca ist und wie das spanische Lebensgefühl die Menschen dort unten so glücklich macht.

Valencia Valencia

Wenn ich heute auf diese sechs Wochen Abenteuer zurückschaue, bin ich sehr stolz darauf und weiß, dass ich es immer wieder tun würde und auch werde. Diese Reise hat mich sehr geprägt und mir den Weg eröffnet zu einem völlig anderen Reisestil. So habe ich nach meinem Abitur realisiert, was mir seit jenem Aufenthalt in Valencia gefehlt hat und bin sieben Monate lang in Europa und Indien auf Entdeckungsreise gegangen.

Ich bin jetzt in der Lage, mit einem kleinen Rucksack und einer Flasche Wasser auf unbestimmte Zeit an unbestimmten Ort zu verreisen, ohne zu wissen, wie ich dorthin gelange, ob mich dort jemand empfängt, oder wie ich das finanziere. Für mich ist dieses „sich vom Wind leiten lassen“ ein Gefühl, dem ich für immer verfallen bin. Und: Es gibt nichts Wichtigeres als den Kontakt zu Menschen anderer Kulturen, denn dies bereichert einen Menschen und macht ihm Ansichten zugänglich, die man nirgends nachlesen und auch nicht beschreiben kann.


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