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Die Immigrations- und Integrationspolitik in den Niederlanden

Niederlande


Ulrike Mölle reist mit 17 Jahren in die Niederlande, um ein aktuelles politisches Thema zu bearbeiten: Eben war die Regierung wegen ihrer Integrationspolitik zurückgetreten. Sie trifft auf ihrer mit dem Marina-Ewald-Preis ausgezeichneten Reise politische Organisationen und viele Menschen, deren Lebenswege direkt oder indirekt mit der Integrationspolitik verknüpft sind.

Ich hatte um zehn Uhr Uhr morgens einen Termin mit Jan Hofdijk, einem Anwalt, den mir eine Freundin von einer Gastgeberin, als große Informationsquelle in Sachen „Immigrations- und Integrationspolitik in Holland“ empfohlen hat. Der ironischerweise regierungsbezahlte Verteidiger von Flüchtlingen und Einwanderern mit zerstreutem-Professor-Gesicht serviert mir seine zahllosen Geschichten aus dem Brennpunkt nicht nur zusammen mit einem reichhaltigen Mittagessen, sondern lädt mich danach spontan ins Auto, fährt mich zu einem Bekannten bei der Fremdenpolizei, zeigt mir die Zellen der Illegalen und gibt mir die Möglichkeit, auch den Polizeioffizier von Den Haag zum Thema zu löchern, fährt mich im Anschluss zu zwei riesigen Containerschiffen im Rotterdamer Hafen, wo Illegale festgehalten werden. Kurz, er verbringt mit mir einen ganzen Tag und fächert mir die Komplexität des Problems mit jeder neuen Anekdote deutlicher auf.

Bedingungslose Offenheit und die Bereitschaft, mir bei meinem Projekt zur Einwanderungspolitik in Holland und den Grenzen der berüchtigten Toleranz dieses klischeelastigen Staates mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und mir das Überleben in einem fremden Land mehr als nur angenehm zu gestalten, habe ich nicht nur von Jan Hofdijk, sondern von ausnahmslos allen Gastgebern erfahren, Sie haben mich jeweils für ein paar Tage auf meiner Tour von Nijmegen über Rotterdam, Fijnaart, Den Haag und Leiden bis nach Amsterdam beherbergt. In Rotterdam wurde ich zu einer spontanen Segeltour übers Wochenende eingeladen, in Leiden ins Studenten-und in Fijnaart ins Bauernleben integriert. Darüber hinaus hat es sich keiner meiner Gastgeber nehmen lassen, mich im Freundeskreis den Personen vorzustellen, die, auf irgendeine Art und Weise in den Integrationsprozess von Immigranten involviert war. Daraus ergab sich ein immenses Informationsnetzwerk – die Projektarbeit war nicht einfach nur Arbeit sondern fiel zusammen mit meinem Denken, meinem Leben und meinem Tun in den Niederlanden und ist auch verantwortlich für Freundschaften, die noch immer intakt sind.

UnterwegsNicht nur die Menschen haben bezaubert, auch die Natur. Ich habe mir Holland weder im Bus noch im Zug erobert, sondern so, wie es sich vor Ort am meisten anbietet: mit dem Fahrrad. Die 15 Kilometer von Nijmegen nach Rotterdam waren sowohl in sportlicher als auch in landschaftlicher Hinsicht ein Erlebnis. Nachdem ich auf gleichem Wege erfolgreich in Den Haag gelandet war, musste ich jedoch die Erfahrung machen, dass ein reibungsloser Ablauf einer zis-Reise einfach unmöglich ist – mein wichtigstes Transportmittel, mein heißgeliebtes Diamant-Fahrrad wurde mir unter der Nase weggestohlen, während ich mit den portugiesischen Freunden meiner Gastgeberin angeregte Gespräche in einer Bar geführt habe. Dann also öffentlich, von nun an musste ich die Fahrradtaschen eben ineinanderpacken und mir über die Schulter schnallen.

Umdenken und Flexibilität in jeder Hinsicht haben sich als dauernde Prinzipien während meiner Reise herausgestellt, denen ich zahlreiche Kontakte, einen Besuch im Justizministerium und Offenheit für viele neue Welten und Denkweisen zu verdanken habe. Die Intensität, all dass in nur einem Monat zu erleben, war nachwirkend – kaum bin ich zu Hause angekommen, konnte ich es nicht erwarten, das beginnende Schuljahr sobald wie möglich mit einem passablen Abitur abzuschließen um erneut den Rucksack zu packen. Ich schreibe diesen Rückblick an einem alten PC in Israel nieder – seit drei Tagen wohne ich bei einem Gastgeber in einer jüdischen Siedlung in der Westbank, nachdem ich anderthalb Monate in Yerusholayim und Tel Aviv zugebracht habe. Ich plane meinen Aufenthalt nicht, und genau das macht ihn so ergiebig – vielleicht lande ich nächste Woche in einem Kibbuz, vielleicht im palästinensischen Ramallah. zis hat mich infiziert, mit der wohl angenehmsten Krankheit, Reisefieber. Dabei geht es nicht um bestimmte Orte und historisches Erbe – das ist interessantes Beiwerk. Im Mittelpunkt steht der Mensch und seine Kultur, sein Denken und sein Leben. Alles, was ich erlebe und kennenlerne, alle Debatten und Diskussionen, die ich mit den Einheimischen führen kann, die Wegstrecken (nicht nur räumlich), die wir teilen, sind Teil eines riesigen Spiegels, in dem ich mich irgendwann selbst erkennen kann. 


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