• Unterwegs ankommen Entdecke deine Welt!

  • Unterwegs ankommen Geh deinen weg!

  • Unterwegs ankommen Leb deine Einzigartigkeit!

  • Unterwegs ankommen Starte dein Abenteuer!

Between Pizza and Politics – Das Verhältnis kritischer junger Italiener zu der aktuellen Regierung

Italien


Italien, eines der beliebtesten Urlaubsländer der Deutschen.  Ja, die Geschichte, die Landschaft, das Wetter und die Art der Italiener*innen – die Gestik, der Humor und die etwas lässigere Lebensweise – haben einfach etwas Anziehendes. Wie aber verhält es sich mit der Politik?

Il Progetto Politico

Between hope and feeling numb.

Between communication and running against walls.

Some light in the darkness.

Actions that are small steps.

A discussion that makes a difference.

Realising it’s not simple,

It’s not black and white,

Realising it’s a journey through its complexity.

The sound of people,

Voices melting into one,

Each one a different melody.

Between the wind of your own little problems, closing into a circle of the world‘s storm.

Between pretending not to care,

but realising that it’s everywhere.

 

20h Audios, 37 Gespräche - 8 Betten, 2 Nächte im Flixbus - 5 Wochen, 550€ Ausgaben

 

Italien, eines der beliebtesten Urlaubsländer der Deutschen.

Ja, die Geschichte, die Landschaft, das Wetter und die Art der Italiener*innen – die Gestik, der Humor und die etwas lässigere Lebensweise – haben einfach etwas Anziehendes.

Wie aber verhält es sich mit der Politik?

An der Spitze der Regierung steht Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, Vorsitzende der postfaschistischen Partei „Fratelli d‘Italia“. Sie erwägt, die Verfassung zu ändern, sodass Elemente der demokratischen Verfassung Italiens ausgehebelt werden. Die Rechte der LGBTQ+ -Community werden immer mehr eingeschränkt. Generell werden die faschistischen Vorkommnisse der Vergangenheit und auch der Gegenwart wenig aufgearbeitet – eine Liste, die sich noch weiter fortsetzen ließe und die zunächst im Widerspruch zum dolce vita steht, das so viele assoziieren, wenn sie an Italien denken.

Mit ein paar Vokabeln im Rucksack begann ich im November 2023 meine Reise durch Italien. Mit dabei waren immer Tagebuch und Mikrofon. In den nachfolgenden Wochen fasste ich dann die aufgenommenen Gespräche und Erkenntnisse in einem Podcast zusammen.

Offenbar haben viele Italiener*innen die Hoffnung und das Vertrauen in die Politik verloren. Das ist bei dem Ausmaß an Korruption, Skandalen und regelmäßigen Regierungskrisen nicht verwunderlich. Und doch konnte ich immer wieder Hoffnungsschimmer aufspüren und somit auch für mich erkennen, dass jede noch so kleine Tat für die Demokratie einen Unterschied machen kann.

Mein Lieblingsbeispiel ist in diesem Zusammenhang Verona, wo ich eineinhalb Wochen verbrachte und durch viele Zufälle mit den Vorsitzenden der linken Bewegung „Traguardi“ sprechen konnte. „Traguardi“ gelang es, in einer Koalition die Rechten von den Führungspositionen zu vertreiben.

Wieso mir dieses Beispiel so viel bedeutet?

Weil Verona für manche das Narrativ vertrat und auch immer noch vertritt, „die Stadt der Faschisten“ zu sein. Gerade heute, da viele rechte und rechtsextreme Parteien in ganz Europa erstarken, fühlen sich viele Menschen ohnmächtig und haben das Gefühl, dass solche „rechten Städte“ verloren sind. Die Leute von „Traguardi“ gingen in Bars, holten viele Studenten an Orten ab, wo diese viel Zeit verbringen und zeigten ihnen, dass ihre Stimme einen Wert hat. Sie sind sehr offen, immer dialogbereit und schaffen Kulturangebote für alle.

Ich war oft auf der Suche nach preiswertem Essen – da bot sich in Italien natürlich Pizza an.

Ich schlief in einer 9er-WG, im Zimmer eines Mädchens, das mitten in der Nacht ihren Joint rauchte, ohne das Fenster zu öffnen.

Ich kam irgendwann so gut in die politische Community rein, dass ich von Kontakt zu Kontakt weitergereicht wurde und Schwierigkeiten hatte, mir Pausen zuzugestehen. Daher berichtete in meinem Tagebuch ständig von Müdigkeit.

Auf einer Demo in Rom entdeckte ich den Bürgermeister der Stadt und bekam die Telefonnummer seines Managers.

Ich traf verzweifelte und rebellische Studenten in einem besetzten Haus in Bologna.

Ich wurde durch den verrückten Verkehr der Italiener*innen auf den Motorinos einiger Einheimischer manövriert.

Ich musste so einige Male den Flirts klischeehafter Machos entkommen.

Ich lernte, dass man unbedingt auch Leuten, die nicht die eigene Meinung teilen, zuhören und auch sich selbst immer wieder hinterfragen sollte, da alles so viele verschiedene Seiten hat.

Neben all den politischen Erkenntnissen bildete sich auch immer mehr mein eigener Weg heraus, sodass ich nun „Internationale Beziehungen“ studieren und in Richtung Journalismus gehen will.

Die Reise nach dem Konzept von zis wird für mich immer eine herausragende Stellung einnehmen.

Durch das Projekt lernt man das Land seiner Wahl noch einmal ganz anders kennen, man lebt ganz nah an den Lebensrealitäten und der Kultur – wobei ich darauf achten musste, nicht nur von Interview zu Interview zu hetzen, sondern mir auch Zeit für Dinge wie Sightseeing einzuräumen.

Man lernt Fachliches, aber auch so viel über Menschen, allein durch all die Gespräche und schwierigen Erfahrungen, an denen man umso mehr wächst. Es macht Spaß, ein Thema so intensiv zu erforschen, die Ergebnisse mit anderen zu teilen und zu reflektieren.


JugendKulturGesellschaftPolitik

Hast du Fragen an uns?

Tel: 07553 / 919 437
Mobil: 0178 / 1980101
Montag - Donnerstag: 8.30 - 13.00 Uhr
Mittwoch: 15.00 - 17.00 Uhr
oder
info(at)zis-reisen.de

Die zis-Bücher

Zum 50- und 60-jährigen Jubiläum ist jeweils ein Buch über zis erschienen. Die Bücher können über die Geschäftsstelle erworben werden.

> Zur Leseprobe "Reiseziel Erfahrung"
> Zur Leseprobe "Jugendliche entdecken fremde Kulturen"