Verwoben aber nicht verschmolzen - die Schotten und das Streben nach Unabhängigkeit

Great Britain


Meine zis-Reise führte mich im Juli 2022 quer über das europäische Festland bis in den Norden der britischen Inseln nach Schottland – ein Land, das in meiner Vorstellung wegen malerischer Highlands, stereotyper Schotten in tartangemusterten Röcken sowie mystischer Städte Abenteuer versprach. 

 

Meine zis-Reise führte mich im Juli 2022 quer über das europäische Festland bis in den Norden der britischen Inseln nach Schottland – ein Land, das in meiner Vorstellung wegen malerischer Highlands, stereotyper Schotten in tartangemusterten Röcken sowie mystischer Städte Abenteuer versprach.

Durch das Projekt meiner zis-Reise gewann ich einen sehr viel tieferen Einblick in die schottische Kultur. Vier Wochen intensiver Begegnung mit Menschen in ganz Schottland vermittelten mir nicht nur ein neues Bild von Land und Leuten, sondern lieferten mir auch die Antworten, denen ich bei meiner Recherchereise auf der Spur war.

Mit dem selbstgewählten Thema „Verwoben aber nicht verschmolzen – die Schotten und das Streben nach Unabhängigkeit“ hatte ich es mir zur Aufgabe gemacht, während der verschiedenen Stationen meiner Reise die unterschiedlichen Argumente für und gegen ein unabhängiges Schottland in Erfahrung zu bringen.

Aus diesem Grund führte ich während meiner gesamten Reise zahlreiche persönliche Gespräche mit Vertreter*innen aus Politik und Wirtschaft sowie etlichen Zufallsbekanntschaften, die ich auf der Straße, im Pub, beim Friseur oder sogar im Fußballstadion gemacht hatte.

Schon während der ersten Reisetage stellte ich mit großer Freude fest, mit meinem Reisthema die perfekte Wahl getroffen zu haben. Egal ob mein Gegenüber mit der Unabhängigkeitsbewegung sympathisierte oder aber für ein vereintes Großbritannien argumentierte, es entwickelten sich regelmäßig die interessantesten Gespräche über eine – wie mir schnell klar wurde – Herzensangelegenheit vieler Schott*innen.

Einige der Kontakte kamen mir nicht nur in unseren gemeinsamen Gesprächen freundlich entgegen, sondern zeigten auch darüber hinaus ein mir zuvor unbekanntes Maß an Gastfreundschaft. So nahm mich in Glasgow die Aktivistin Mary und ihre Unabhängigkeitsgruppe zum traditionellen Céilí Dancing abends mit in den Pub, während mich meine Gastfamilie aus Elgin zum gemeinsamen Wandern, den Highland Games und Haggis Burgern einlud. Ich spielte Fußball mit neu gewonnenen Freunden in Aberdeen und wurde schließlich in Edinburgh zu Gast bei Lords beim gemeinsamen Abendessen mit reichlich Whisky umsorgt.

In diesem Bericht, der einen spielerischen Reiseverlauf vermuten lässt, möchte ich natürlich nicht auslassen, dass es auf meiner zis-Reise auch einige Hürden zu bewältigen gab. So finden sich einige Geschichten über missglückte Interviews mit wortkargen Gesprächspartnern und verpasste Reiseanschlüsse in meinem Reisetagebuch. Doch auch für zunächst ausweglos scheinende Probleme gab es immer passende Lösungen – egal, ob es sich dabei um die Entdeckung ungeahnter eigener Organisationsfähigkeiten oder auch schieres ‚zis-Glück‘ handelte.

Wenn ich jetzt, knapp ein Jahr später, auf meine Reise zurück- blicke, stelle ich nicht nur fest, dass ich durch die gemeisterten Herausforderungen eigenständiger und selbstsicherer geworden bin, sondern dass ich auch ein differenziertes Bild von der komplexen Frage einer Unabhängigkeit Schottlands gewonnen habe.

Für diese Möglichkeit einer einmaligen Erfahrung bin ich allen Gesprächspartner*innen während meiner Reise sowie der zis-Stiftung dankbar.


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The zis-books

A book on zis was published on the 50th and 60th anniversary each. The books are available in German only and can be purchased at the zis office.

> Excerpt "Reiseziel Erfahrung"
> Excerpt "Jugendliche entdecken fremde Kulturen"