Wenn ich heute über das Thema meiner zis-Reise nachdenke, merke ich immer wieder, wie naiv ich war, als ich Ende 2021 mit fünfzehn Jahren beschloss, es wäre eine super Idee, zu diesem Thema allein eine Reise zu machen.
Zu dem Zeitpunkt hatte ich genau einmal etwas über Populismus gehört und wusste eigentlich auch nicht wirklich, welche Dimensionen das Thema hat. Ich hatte mir aber schon in den Kopf gesetzt, mich bei zis zu bewerben. Was könnte schon passieren, außer einer Absage? Dann kam aber tatsächlich eine Zusage und so steckte ich plötzlich mitten in der Planung für meine Reise.
Ende Juni 2022 ging es dann los. Alleine für vier Wochen nach Brüssel und Straßburg mit einem komplexen Thema. Doch all die Sorgen, Unsicherheiten und Ängste, die ich vor meiner Reise hatte, waren plötzlich weg, als ich in Brüssel von meinen ersten Gastgebern herzlich begrüßt wurde. Die offene und gastfreundliche Art der Menschen prägte meine gesamte Reise. Jeder kannte jemanden, der mir mit meinem Thema weiterhelfen konnte und so entwickelte sich schnell ein Netz mit vielen spannenden Gesprächspartnern.
Die Dimensionen und die Komplexität meines Reisethemas wurden mir im Laufe meiner Reise erst bewusst. Wenn man fragt, was Populismus ist, definiert das jeder anders. Das hat meine Gespräche manchmal sehr philosophisch werden lassen. Am Ende meiner Reise würde ich sagen, dass man den Begriff „Populismus“ vorsichtiger benutzen und möglichst genau beschreiben sollte, was man eigentlich damit meint.
Meine Gespräche während der Reise haben sich vom Thema Populismus in der Europäischen Union und der Frage, wie man mit „populistischen“ Politikern umgeht, weiterentwickelt hin zum Thema „Zukunft der EU“. Dabei waren sich alle einig, dass sich die EU in den nächsten Jahren weiterentwickeln müsse, um weiterzubestehen. Doch wie diese Entwicklung aussehen könnte, wurde von jedem anders beschrieben.
Meine Reise war für mich ein prägendes Erlebnis. Ich wurde inspiriert und ermutigt, mich politisch stärker in meiner Stadt einzubringen. Außerdem habe ich ein besseres Verständnis für europäische Politik entwickeln können.
Meine Reise wäre nicht möglich gewesen ohne all die gastfreundlichen Menschen, die ich kennenlernen durfte und ohne das Vertrauen meiner Mentorin. Ich bedanke mich bei der zis-Stiftung für die Möglichkeit, meine Reise durchzuführen.
